Die Bosniaken werden generell als Hauptverlierer des Waffengangs ab 1992 dargestellt. Doch stimmt dies nur zu einem gewissen Grad.
Gemessen an der potentiell unsichersten Ausgangslage der Muslime, die sich ab April 1992 quasi schutzlos einem bis an die Zähne bewaffneten serbischen Gegner und einem intriganten kroatischen Pseudo-Verbündeten ausgesetzt sahen, muss doch bereits die Bewahrung ihrer Existenz als eigene Volksgruppe als Erfolg gewertet werden!
Die Muslime haben dem ihnen von den bosnischen Serben - und im geringeren Maße auch von den bosnischen Kroaten - zugedachten Genozid widerstanden. Trotz enormer Menschenverluste bilden sie auch heute noch die größte Volksgruppe im bosnischen Gesamtstaat.
Und wie bereits erwähnt sind alle größeren Städte - Banja Luka ausgenommen - sowie die entwickelteren Regionen, besonders die Großräume Sarajevo und Tuzla, in ihrer Hand geblieben.
Ein unschätzbares Kapitel ist das "moralische Siegertum" der Bosniaken.
Dr. Weithmann - Balkan Chronik S. 526
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen