Donnerstag, 14. August 2014

wieso die Albaner ´92 keine zweite Front eröffneten

Der Krieg läßt sich plötzlich ganz einfach erklären, denn es handelt sich in Wirklichkeit nur um eine Auseinandersetzung zwischen Mafiaclans, die »Staub aufwirbeln«, um ein neues Kräftegleichgewicht herzustellen und ihre Geschäfte mit Waffen und Drogen in dieser Schlüsselregion Europas wieder neu zu organisieren. Es geht ausschließlich um Business, und die Geschichte der Ethnien, so sagen meine Gewährsmänner, ist »ein Trick für Dummköpfe und Amerikaner«.

Die Lektion ist leicht zu verstehen. In einem Cafe steckt sich ein kleinwüchsiger Kerl namens Peppino eine Zigarette an, nimmt vier Aschenbecher und stellt sie zur Illustration seiner Erklärung auf den Tisch: ein Aschenbecher steht für die albanische Mafia, der andere für die aus dem Kosovo, der dritte für die Montenegriner und der vierte für die mazedonischen Serben. Zunächst bleibt jeder Aschenbecher an seinem Platz stehen, denn während des Bosnienkrieges waren die Rollen klar verteilt. Ausgerechnet die Clans im Kosovo lieferten an die Serben. Aus diesem Grund blieb in Pristina, im Pulverfaß Kosovo, jahrelang alles ruhig, und die albanische Mehrheit war »ganz, ganz brav«. Auch die Clans der Albaner des ehemaligen
sozialistischen Präsidenten Sah Berisha waren mit diesem Waffenstillstand einverstanden, denn auch sie verdienten bestens am Bosnienkrieg mit dem Schmuggel von Treibstoff, den sie zusammen mit dem Shik, dem albanischen Geheimdienst, organisierten.

Paolo Rumiz - Masken für ein Massaker. Der manipulierte Krieg S.205

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