Freitag, 7. August 2015

Bosnien, das Mekka der Häretiker im 14. Jahrhundert

Aussage von Jakov Bech 1388 vor dem Gericht in Turin:

Jakov Bech sagt aus, dass ihn um 1378 Jocelin, Petar Patriev und ein Mann aus Bosnien, an dessen Namen er sich nicht erinnert, dazu überedet haben Anhänger der Katharer zu werden.

Vor zehn Jahren wurde er von Petar Patriev nach Sclavonia(Bosnien) geschickt, um die Lehre in ihrer Ganzheit von den dort lebenden Lehrern zu erlernen, die dort an dem Ort Bosna wirken. Ein Ort der einem Herrscher untertan ist, der Albanus de Boxena (Ban von Bosnien) genannt wird.

Jakov Bech führt an, dass er allein sechs Katharer aus dem Ort Chieri bei Studien der Katharerlehre in Bosnien traf. Wenn aus einem so kleinen Ort wie Chieri so viele katharische Studenten in Bosnien waren, können wir nur vermuten, wie hoch die Zahl der Katharer war, die aus größeren Städten unter katharischem Einfluss (aus Südwest Europa) zu Studienzwecken nach Bosnien kamen.

Dass das mittelalterliche Bosnien ein "häretisches Mekka" war, bestätigt auch der Papst in seinem Brief an König Ludovit vom 14.12.1369, in welchem er sagt, dass "die Ketzer zu diesem Ort Region(Bosnien), diesem ekelhaften Sammelplatz, aus allen Richtungen der Welt strömen".

Etwas ähnliches bestätigt auch Papst Ivan XXII in seinem Brief vom 5.4.1325 an den ungarischen König Karl I. Robert. Auf der Grundlage des Berichts des Franziskaners Fabian aus Sibenik, einem Missionar in Bosnien: "eine große Anzahl von Ketzern ist aus allen Richtungen zusammengekommen und in die bosnische Banovina geströmt".

Quelle: Dominik Mandić "Bogumilska crkva bosanskih krstjana" Svezak II

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