Vom Herrentum abgesetzt und mit der ehemaligen Rajah gleichgestellt hat sie österreichisches Gesetz; doch nicht anders sind sie heute noch, wie ehemals. Sie sind geborene Soldaten von erstaunlicher kriegerischer Tüchtigkeit, die tapfersten der Kämpfer mit kindlichem Gemüt und strengster Sitte - Gestalten aus der Ritterzeit. Sie alle haben ihres Landes Vergangenheit noch nicht vergessen; auf das Bergvolk der Illyrer führten sie ihre Abstammung zurück und gebrauchten noch die Schrift ihrer Könige, die Bosantschica, die an die germanischen Runen erinnernde Schrift vergangener bosnischer Kultur. Sie allein waren es, die Religion und Abstammung unterschieden und, nach ihrem Stamm befragt, mit ihren sonoren Stimmen stolz antworteten: „Ich bin Bosniak!"
Andächtig lauschen die Bosniaken auch heute noch den Guslaren, ihren Barden, die von den in die Nebel der Sage absinkenden bosnischen Königen und jener Zeit singen, da die bosnische Macht bis an die Adria reichte und die bosnischen Könige in der schönsten Stadt der Adria, in Ragusa, der bosnischen Dichtkunst
ein neues Athen errichteten.
ein neues Athen errichteten.
Maximilian Hölzel - Balkan in Flammen. Unter Helden, Göttern und einfältigen Weisen
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