Im August 1995, eine Woche nach dem Fall von Knin, sagte mir ein aus Petrinja geflohener Soldat der serbischen Territorialmiliz: »Die Krajina ist gefallen, weil sie ihre Aufgabe erfüllt hat, Milosevic mit dem Schwarzhandel zu bereichern. Für seine Leute war der bosnische Keil von Bihac kein Territorium, das man erobern wollte, sondern eine Kuh, die man melken konnte. Das funktionierte so: Es kam ein Tankwagen mit Kerosin für unsere Panzer. Gut: die Hälfte ging an den Feind, der zehnmal mehr dafür bezahlte, nämlich fünfzehn Mark pro Liter. Wahnsinnige Gewinne, sogar wenn man das Schweigegeld für die Zeugen abzieht. Deshalb gab man den muslimischen Kurieren die Möglichkeit, Bihac mit Devisen zu beliefern. Der Handel wurde von Borislav Mikelic für die serbische Seite und von Fikret Abdic für die muslimische Seite koordiniert. Während diese Leute sich bereicherten, rüsteten die Kroaten auf, und im Keil von Bihac bereitete General Dudakovic die Gegenoffensive vor.«
Paolo Rumiz - Masken für ein Massaker. Der manipulierte Krieg S.161
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